Prinzipien der Unterrichtsgestaltung

Bildungs- und Erziehungsauftrag der Sprachheilschule


Die Förderschule für Sprachentwicklung soll ein temporär eingegrenztes Angebot sein und ist deshalb als Durchgangsschule konzipiert.
Eine Förderschule für Sprachentwicklung realisiert ihren besonderen Bildungs- und Erziehungsauftrag durch sonderpädagogisch intendierte Bildungsangebote für SchülerInnen, die durch eingeschränkte sprachliche Fähigkeiten so extrem beeinträchtigt sind, dass ein erfolgreicher Besuch in der Regelschule nicht erwartet werden und dem in den Bereichen Sprache und Kommunikation an der allgemeinen Schule nicht im notwendigen Maße entsprochen werden kann.
Auf Grundlage eines förderdiagnostischen Gutachtens, einer stetigen Lernverlaufsdiagnostik sowie einer auf den Schüler abgestimmten Förderplanung werden den Kindern individuelle Bildungsangebote gemacht, bei denen die curricularen Vorgaben der allgemeinen Schule die Basis bilden. Diese werden durch schulinterne Lehrpläne und Schulkonzepte auf die Schülerschaft abgestimmt. Auf lange Sicht muss der spezifisch aufbereitete Unterricht an einer Sprachheilschule dem Schüler mit Sprachbehinderung einen Bildungsabschluss ermöglichen, der sowohl einen Schul- als auch einen Berufsabschluss implementiert.
Prinzipien der Unterrichtsgestaltung für SchülerInnen mit Sprachbehinderung
Sprachheilpädagogischer Unterricht geht in seiner Planung und Durchführung einerseits von den Lehrplananforderungen und andererseits von den sprachlichen Lernvoraussetzungen seiner Schülerschaft aus. Für eine optimale Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten bedarf es eines spezifisch aufbereiteten Unterrichts. Ein Großteil der Schülerschaft ist komplex sprachlich, auf mehreren linguistischen Ebenen beeinträchtigt. Grundsätzlich unterscheiden sich Unterrichtsprinzipien, Didaktik und Methodik, Arbeits- und Sozialformen nicht vom Regelunterricht der Allgemeinen Regelschule. Worin unterscheidet sich der Unterricht an einer Sprachheilschule dann? Im Folgenden sollen Ihnen sprachheilpädagogisch wirksame Maßnahmen die Prinzipien des sprachimmanenten Unterrichts verdeutlichen:


DIAGNOSTIK

  • Förderdiagnostik, Verlaufsdiagnostik sowie individuelle Förderplanung durch den Lehrers als Basis eines spezifisch aufbereiteten Unterrichts

LEHRERSPRACHE

  • Lehrersprache als Vorbild sowie als verbales und nonverbales Kommunikationsmittel (u.a. reduzierte Komplexität, kurze, einfache Arbeitsanweisungen, Rücknahme der Sprechanteile, Akzentuierung von Sprachsituationen, Sprechpausen und Sprechtempo, Schaffung gezielter Sprachanlässe, Einsatz von Mimik und Gestik)

VORKURS PHONOLOGISCHE BEWUSSTHEIT

  • Gezielte Schulung der phonologischen Bewusstheit vor Erwerb der Buchstaben

SPRACHHEILTHERAPEUTISCHE UNTERRICHTSELEMENTE:

  • gezielter Einsatz von Modellierungstechniken
  • Mundmotorische Übungen
  • Artikulationsförderung sowie Lautanbahnungshilfen
  • Optimierung grammatischer Zielstrukturen
  • Schaffung eines semantischen Kontextes, der zum Wortschatzaufbau,- erweiterung und -sicherung beiträgt
  • handlungsbegleitendes Sprechen zur Sicherung von Verständnisprozessen
  • Einsatz von Metasprache durch sprachliche Erklärungen, Kontrastierung, Visualisierung

SPEZIFISCHER SCHRIFTSPRACHERWERB UND -LEHRGANG

  • Einsatz von Lautgebärden zum Schriftspracherwerb
  • Einsatz sprach-, sprech- und schriftsprachlicher Medien zur Visualisierung sprachunterstützender Inhalte sowie zur Kontextoptimierung
  • Adaption von Lesetexten (Textoptimierung)



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